DRESDEN. Die tschechisch-deutsche Grenze ist zum Einfallstor für Schlepper und Migranten geworden. Und die Tendenz steigt: Waren es im Juni noch 2000, die hier illegal einreisten und damit 140 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, kamen im August bereits 3000 Ausländer auf diesem Weg unerlaubt nach Deutschland.
Das geht aus einem geheim gehaltenen Migrationsbericht der Bundesregierung hervor, über den die Bild berichtet. Die Flüchtlinge sind demnach mehrheitlich Syrer, Afghanen und Iraker. Auch am Dresdener Hauptbahnhof kommen täglich Hunderte Einwanderer mit dem Zug aus Prag an. Weitere Einwanderungs-Routen sind die Autobahnen A4 und A17, die Polen bzw. Tschechien mit Deutschland verbinden.
Bundespolizei fordert Grenzkontrollen
„Die Schleuserbanden haben sich neu aufgestellt und nutzen heute den Weg über die Slowakei und Tschechien zu uns“, sagte der Vorsitzende der Bundespolizeigewerkschaft, Heiko Teggatz. Er spricht von einer alarmierenden Entwicklung, die ein weiteres Indiz dafür sei, dass auch der europäische Außengrenzschutz große Lücken aufzeige.
Teggatz forderte: „Innenministerin Nancy Faeser sollte stationäre Grenzkontrollen zu Tschechien unverzüglich anweisen.“ Trotz des ihr vorliegenden Berichts unternimmt die Bundesregierung jedoch nichts, um die illegale Einwanderung nach Sachsen zu unterbinden. (fh)