ROSTOCK. Die Fans des FC Hansa Rostock haben mit mehreren Plakaten im Spiel gegen den FC St. Pauli einen Eklat ausgelöst. In Anlehnung an die Sondertrikots, mit denen der FC St. Pauli beim Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg aufgelaufen war, gab es gestern Reaktionen der Hansa-Fans. Statt Meistersternen war damals auf dem Sondertrikot des FC St. Pauli ein Genderstern zu sehen, um auf die Thematik der „gendergerechten“ Sprache aufmerksam zu machen.
#FCHFCSP 🔵⚪️🔴 #Südtribüne #Rostock #Spruchband Richtung #FCSP, nachdem dieser gegen den #FCM im Sondertrikot mit #Gender-„Sternchen des Nordens“ überm Wappen auflief. #HansaRostock pic.twitter.com/0su4vVbSM8
— KURVENHELDEN (@kurvenhelden) August 21, 2022
Klare Botschaft von #HansaRostock gegen den FC St.Pauli. 👍👍
Der Osten rockt. #GenderGaga #GruenerMist pic.twitter.com/oj32C3aJo1— Jungpionier (@Schnazjer) August 21, 2022
Auf der Südtribüne zeigten Hansa-Fans Plakate, auf denen „Der Verein ohne Titel, das wird sich nie ändern! Statt Stern auf dem Trikot nur Meisterinnen im Gendern! Scheiß St. Pauli!“ und „Euer Gender-Scheiß interessiert in Wolgast keine Sau! Hier gibt es nur Jungs, Mädchen, Mann und Frau! Scheiß St. Pauli“ zu lesen war.
Des weiteren hatten Rostocker Fans im Bereich zwischen der heimischen Südtribüne und dem Gästeblock ein Transparent mit der Aufschrift „Lichtenhagen“ aufgehangen. Dieses war bereits in der Vergangenheit im Rostocker Ostseestadion zu sehen. Die fremdenfeindlichen Ausschreitungen vom 22. bis 26. August 1992 gegen die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber sowie ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter, das „Sonnenblumenhaus“ von Rostock-Lichtenhagen, jähren sich aktuell zum 30. Mal. Auf dem Banner ist ebenfalls die Sonnenblume des betroffenen Gebäudes zu sehen. Über diesem Transparent wurde zudem ein „Schwule bekommen kein Nachwuchs!“-Plakat in Richtung Gästeblock angebracht.
@DFL_Official @DFB_Team macht was bitte #Hansa #HansaRostock #fchfcsp pic.twitter.com/dDhpJrVjW4
— onebar (@me_simon01) August 22, 2022
Rostocker verletzen sich durch Raketen
Beim 2:0 Heimsieg des FC Hansa Rostock gegen den Rivalen aus St. Pauli waren die befürchteten Ausschreitungen der verfeindeten Fanlager weitestgehend ausgeblieben. Die Deutsche Bahn hat hierfür gesorgt, indem sie den Zug aus Hamburg, mit dem die meisten St. Pauli-Fans angereist waren, nicht im Rostocker Umland halten ließ. Der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Christian Pegel (SPD), sagte dazu: „Mit einer kurzfristigen Sonderregelung macht es die Bahn möglich, daß die St.Pauli-Fans von Hamburg nach Rostock und zurückfahren können, ohne auf zusteigende Hansa-Fans zu treffen.“
Unmittelbar nach Abpfiff flog eine Leuchtrakete aus dem Gästebereich in den Hansa-Block. Über Verletzte ist nichts bekannt. Außerdem zündeten Rostocker Anhänger Böller, sechs Hansa-Fans erlitten ein Knall-Trauma, eine Person wurde schwer am Bein verletzt.
Die Fans des FC St. Pauli fallen immer wieder durch Geschmacklosigkeiten auf. Im Jahr 2017 zeigten sie beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden, das auf einen Jahrestag des Bombardements der ostdeutschen Stadt durch die Alliierten fiel, ein Transparent mit der Aufschrift: „Schon eure Großeltern haben für Dresden gebrannt“. Damit verhöhnten sie die Opfer des Bombenangriffs. (st)