NÜRNBERG. Jahrhundert-Inflation, Ukraine-Krieg und Energiekrise haben die Stimmung der Verbraucher in Deutschland auf ein Allzeittief gedrückt. Der GfK-Konsumklima-Index ist zum zweiten Mal in Folge auf den tiefsten Wert seit Beginn der Erhebung gesunken.
Die Nürnberger Konsumforscher teilten heute Morgen mit, das Allzeittief des vergangenen Monats noch einmal unterboten worden sei. Dies habe ihre jüngste Umfrage zum Konsumklima in Deutschland ergeben. In der Pressemitteilung heißt es: „Seit Beginn der Erhebung der Verbraucherstimmung für Gesamtdeutschland im Jahr 1991 wurde kein schlechterer Wert gemessen.“
Lockdown-Stimmungstief deutlich unterschritten
Laut GfK sei „selbst in den Lockdown-Phasen der Corona-Pandemie“ die Stimmung besser gewesen. Um Konsumlaue einzuordnen, orientieren sich die Forscher auch an einem Referenzwert. Dieser bewege sich in normalen Zeiten stabil um plus 10. Im ersten Corona-Lockdown fiel die Kurve auf einen Tiefpunkt von minus 24. Für den August sagt GfK nun sogar einen Wert von minus 30,6 voraus.
Ursache seien Sorgen um den Ukraine-Krieg, um stark steigende Energie- und Lebensmittelpreise sowie nun auch um eine ausreichende Gasversorgung im nächsten Winter. „Dies drückt derzeit die Stimmung der Verbraucher in den Keller“, sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Im Auftrag der EU-Kommission befragt die GfK jeden Monat rund 2000 Menschen in Deutschland zum Konsumklima. (fh)