BRÜSSEL. Die Inflationsrate in der Eurozone hat einen neuen Rekordwert erreicht. Sie stieg im Juni gegenüber dem Vorjahr um 8,6 Prozent, wie das Europäische Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Seit der Einführung der Währung als Buchgeld 1999 war die Teuerungsrate noch nie so hoch.
Wirtschaftsexperten hatten eine Rate von 8,5 Prozent prognostiziert. Seit Mitte des vergangenen Jahres hatte sie sich kontinuierlich erhöht. Im April 2022 lag der Wert noch bei 7,4 Prozent, im Mai bereits bei 8,1 Prozent.
Laut Eurostat erhöhten sich die Energiepreise im Juni mit Blick auf das Vorjahr um 41 Prozent. Unverarbeitete Lebensmittel kosteten rund 11,1 Prozent mehr. Dienstleistungen verteuerten sich um 3,4 Prozent.
Preisschock droht sich weiter zu verschärfen
Der Preisschock fällt in den einzelnen Ländern der Eurozone unterschiedlich stark aus. In Deutschland, Italien und Spanien liegt die Teuerung bei acht bis zehn Prozent. In den baltischen Staaten beträgt sie hingegen rund 20 Prozent.
Grund für den Preisauftrieb ist neben den während der Corona-Pandemie verhängten Maßnahmen auch der Krieg in der Ukraine. Experten warnen davor, daß die Inflationsrate angesichts der drohenden Gasknappheit noch weiter steigen wird. (zit)