Köln ist ein schönes Land. Dort lebt ein ulkiges Völkchen – die Kölner nämlich. Die Kölner haben drollig klingende Namen wie „Marieche“ und „Köbes“, trinken ein sonderbares Kinderbier namens Kölsch und essen Kartoffelbrei zusammen mit Apfelmus. Einmal im Jahr feiern sie ein rauschhaftes Fest – den Kölner Karneval.
Während des Karnevals singen die Kölner abstrus klingende Lieder, bewerfen sich gegenseitig mit Konfetti und schieben ohne ersichtlichen Grund überdimensionale Figuren aus Pappmaché durch die Straßen.
„Brauchtumszonen“ sollen Kölner vor Corona schützen
Allerdings dürfen die Kölner das alles in Zukunft nur noch in „gesicherten Brauchtumszonen“ tun, die die nordrhein-westfälische Landesregierung jetzt schaffen will, um das Urvolk am Dom vor Corona zu beschützen.
„Mit den Anpassungen der Corona-Schutzverordnung schaffen wir bereits jetzt Planungssicherheit für die Karnevalshochburgen“, versuchte der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) den Einheimischen am Dienstag zu erklären. Corona sei immer noch hochgefährlich, vor allem für Kölner.
Die Kölsch-Comanchen können sich wehren
Allerdings könne man die Feier nun einmal nicht verbieten. „Deshalb geben wir den Kommunen Instrumente an die Hand, um dort, wo viele Menschen auf den Straßen erwartet werden, Brauchtumszonen mit höheren Schutz-Standards anzuordnen.“
Die Kölner sind allerdings ziemlich stur. Sie sind stolz auf ihren Gründungsmythos „Die Sendung mit der Maus“ und ihre Nationalhymne „Mer losse d’r Dom en Kölle“. Deshalb steht es noch in den Sternen, ob sie sich an die neuen Regeln halten werden. Die rheinischen Kölsch-Comanchen leben nach dem Motto „Watt kütt, dat kütt“ – übersetzt „Ich kann kein Deutsch“ – und lassen sich das Zechen von niemandem verbieten.