BERLIN. Seit 2015 sind mehr als 800.000 Ausländer über den Familiennachzug aus Ländern außerhalb der EU nach Deutschland gekommen. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Stephan Brandner hervorgeht, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt, wurden im Ausländerzentralregister zwischen Januar 2015 und September dieses Jahres 828.203 eingereiste Personen verzeichnet, die einen Aufenthaltstitel aus familiären Gründen erhielten. Die größte Gruppe davon stellten Syrer mit 168.526 Personen. Auf Platz 2 lag mit 62.791 die Türkei.
2017 stellten allerdings Iraker mit 10.168 Personen die zweitgrößte Gruppe beim Familiennachzug. Im vergangenen Jahr waren es Kosovaren (9.495). Letztere liegen in diesem Jahr bislang mit 5.787 Eingereisten auf Platz 1, gefolgt von Syrern (3.711) und der Türken (3.468).
Wie die Zahlen des Ausländerzentralregisters zeigen, nahm mit der Asylwelle 2015 auch der Familiennachzug stark zu. Kamen 2015 noch 107.066 Personen auf diesem Weg nach Deutschland, waren es im Jahr darauf schon 137.193.
„Junge Männer werden von ihren Familien vorgeschickt“
2017 wurde mit 156.834 Familiennachzüglern der bislang höchste Wert innerhalb eines Jahres verzeichnet. 2018 waren es 145.426 und 2019 mit 143.667 nahezu gleich viele. 2020 sank die Zahl dann mit dem Aufkommen der Corona-Pandemie auf 98.753. In diesem Jahr wurden bis Ende September 39.264 Familiennachzügler registriert.
„Daß seit 2015 über 800.000 Personen im Rahmen des Familiennachzuges nach Deutschland gekommen sind, was der Einwohnerzahl einer Stadt größer als Frankfurt am Main entspricht, zeigt die schockierende Realität der Flüchtlingsproblematik: Junge Männer wurden und werden von ihren Familien vorgeschickt, um in Deutschland ein Ticket für die ganze Familie zu lösen“, sagte Brandner der JF.
Dies sei mit enormen Kosten und Verwerfungen verbunden. „Die Kommunen schreien bereits nach Hilfe. Die zusätzlichen Kosten, die dann auch noch durch den Familiennachzug entstehen, können wir nicht wieder stemmen“, warnte Brandner. Die Bürger kämpften bereits schon mit hohen Steuern, Abgaben und Energiepreise und litten zudem unter den Auswirkungen der Corona-Politik. (krk)