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Einsatz am Hindukusch: Bundeswehr könnte bis Mitte August aus Afghanistan abziehen

Einsatz am Hindukusch: Bundeswehr könnte bis Mitte August aus Afghanistan abziehen

Einsatz am Hindukusch: Bundeswehr könnte bis Mitte August aus Afghanistan abziehen

Bundeswehr
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Bundeswehrkolonne in Afghanistan Foto (Archivbild): Flickr/Bundeswehr/Bienert
Einsatz am Hindukusch
 

Bundeswehr könnte bis Mitte August aus Afghanistan abziehen

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan bis Mitte August in Aussicht gestellt. Zuvor hatten die Nato-Mitgliedstaaten beschlossen, ab Mai mit dem Abzug der Streitkräfte zu beginnen.
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BERLIN. Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan bis Mitte August in Aussicht gestellt. Das erklärte sie am Mittwoch in einer telefonischen Unterrichtung der Fachpolitiker aller Bundestagsfraktionen, berichtet die Bild-Zeitung.

Nach der Ankündigung der Vereinigten Staaten, ihre Truppen aus Afghanistan in diesem Jahr abzuziehen, hatten auch die 30 Verteidigungs- und Außenminister der Nato-Staaten auf einer extra anberaumten Videokonferenz entschieden, ab dem 1. Mai offiziell mit dem Abzug ihrer Streitkräfte zu beginnen. „Wir haben immer dazu gesagt, wir gehen gemeinsam rein, wir gehen gemeinsam raus. Ich stehe für einen geordneten Abzug“, sagte Kramp-Karrenbauer bereits im ARD-„Morgenmagazin“ am Mittwoch.

Biden will Amerikas längsten Krieg beenden

US-Präsident Joe Biden hatte den Entschluß, Afghanistan zeitnah zu verlassen, zuvor nochmals bekräftigt. „Es ist Zeit, Amerikas längsten Krieg zu beenden“, sagte er in einer Rede im Weißen Haus in Washington laut der Deutschen Welle. „Es ist Zeit, daß die amerikanischen Soldaten nach Hause zurückkehren.“ Er sei bereits der vierte US-Präsident, unter dem seit Ende 2001 US-Soldaten in Afghanistan stationiert seien.

US-Außenminister Antony Blinken verteidigte Bidens Entschluß bei einem Treffen in Brüssel. Man habe gemeinsam mit den Verbündeten die Ziele erreicht, die man sich gesteckt habe. Dazu zählt laut Süddeutsche Zeitung, daß „Afghanistan nicht zu einem Rückzugsort für jene werden kann, die einen von uns angreifen könnten“. Bidens Vorgänger Donald Trump hatte mit den Taliban einen Abzug bis zum 1. Mai vereinbart. Für den Einsatz stellt die USA das größte Kontingent der 36 Mitglieds- und Partnerstaaten der Nato: Von derzeit insgesamt 9.592 Soldaten sind 2.500 aus den USA.

Der Afghanistan-Einsatz begann für Deutschland Ende 2001 und hat bereits etliche Milliarden Euro gekostet. Allein bis April 2019 beliefen sich die Kosten auf 16,4 Milliarden Euro, wie eine AfD-Anfrage damals ergab.

Afghanen befürchten neuen Bürgerkrieg

Durch den Einsatz verloren bis Oktober 2019 fast 60 deutsche Soldaten, sowie drei Polizisten und zwei zivile Mitarbeiter ihr Leben. Allein beim sogenannten Karfreitagsgefecht in Isa Khel fielen am 2. April 2010 drei deutsche Soldaten, acht weitere wurden verwundet.

Zurzeit sind mehr als 1.000 Bundeswehrsoldaten in Afghanistan stationiert, deren Einsatz vom Bundestag noch im März bis zum 31. Januar 2022 verlängert wurde. Zuletzt hatte sich die Bundesregierung dafür ausgesprochen, das Ende des Nato-Einsatzes in Afghanistan vom Erfolg der Friedensverhandlungen zwischen den Taliban und der Regierung in Kabul abhängig zu machen.

In Afghanistan gab es erste Stimmen, die sich besorgt über den Abzug der Nato-Truppen äußerten. Die hastige Entscheidung der USA, ihre Streitkräfte in dieser Situation abzuziehen, stürze Afghanistan in eine tiefe Krise, warnte die afghanische Abgeordnete Naheed Farid gegenüber dem ZDF. Sie befürchtet einen Bürgerkrieg. Laut ZDF kontrollieren die Taliban mindestens die Hälfte des Landes. (hl)

Bundeswehrkolonne in Afghanistan Foto (Archivbild): Flickr/Bundeswehr/Bienert
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