MÜNCHEN. Bayern sind die heimatverbundensten Deutschen. Rund 85 Prozent der dort geborenen Erwachsenen leben gegenwärtig in dem Bundesland, wie eine Erhebung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) ergeben hat.
Demnach setze Bayern auf eine gezielte Heimatstrategie. Besonders im ländlichen zeige sich ein positiver Trend. Die Einwohnerzahl steige dort kontinuierlich. Das sei ein Verdienst der Bürger sowie Unternehmen vor Ort, schilderte der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU). „Sie machen ihre Heimat lebens- und liebenswert.“ Zudem seien in dem Land gleichwertige Lebens- und Arbeitsverhältnisse in der Verfassung verankert.
Hamburger und Bremer verlassen am häufigsten ihre Geburtsländer
Auf dem zweiten und dritten Platz landeten Baden-Württemberg mit 83 und Nordrhein-Westfalen mit 82 Prozent. Laut dem BiB-Soziologen Thomas Skora verlassen Einwohner größerer Bundesländer diese seltener, da Umzüge meist nur über kurze Distanzen vollzogen würden.
Wirtschaftliche Unterschiede böten hingegen Anreize, die Heimat zu verlassen. Aus diesem Grund sei der Wegzug aus den östlichen Bundesländern höher als im Westen des Landes. In Thüringen wohnen derzeit noch rund 60 Prozent der gebürtigen Einwohner. Am niedrigsten ist die Quote allerdings in Bremen und Hamburg. Etwa die Hälfte der dort geborenen Menschen hat die Stadtstaaten verlassen. (zit)