BAD SEGEBERG. Ein Foto des Schauspielers Alexander Klaws in der Rolle als Winnetou bei Dreharbeiten für eine TV-Produktion hat diesem Rassismusvorwürfe eingebracht. In den sozialen Medien empörten sich Nutzer darüber, daß er als Weißer einen Indianer spiele. Der Künstler betonte auf Instagram, er habe durch das Bild niemanden verletzten wollen.
Rückendeckung erhielt Klaws von der Segeberger Kalkberg GmbH, die für die Karl-May-Festspiele verantwortlich ist, bei denen er die Rolle des Indianers übernimmt. Geschäftsführerin Ute Thienel erinnerte gegenüber dem Hamburger Abendblatt daran, daß beispielsweise Ben Kingsley einst den Inder Mahatma Ghandi verkörperte und dafür einen Oscar erhielt. „Hätte er als Brite den indischen Freiheitskämpfer gar nicht spielen dürfen? Die Filmwelt wäre um einiges ärmer gewesen.“
Sioux-Indianer: „Bevormundung macht mich wütend“
Sie stellte sich hinter Klaws, der wegen seines schauspielerischen Könnens, seiner reiterlichen und sportlichen Fähigkeiten und seines Charakters für die Rolle ausgewählt worden sei. Zudem betonte Thienel: „Das alles ist natürlich ein Märchen. Wir stellen keine historische oder kulturelle Realität dar.“
Bereits im vergangenen Jahr hatte es ähnliche Vorwürfe rund um die Festspiele im schleswig-holsteinischen Bad Segeberg gegeben. Daraufhin hatte sich ein Angehöriger des Sioux-Stammes aus dem US-Bundesstaat South Dakota geäußert und die Veranstaltung in Schutz genommen. „Überzogene politische Korrektheit ist das moderne Gift unserer Zeit. Die Bevormundung durch Außenstehende macht mich wirklich wütend.“ (ag)