MAINZ. Das ZDF wird den Thüringer AfD-Fraktions- und Landeschef Björn Höcke künftig nicht mehr in Talksendungen einladen. Das hat ZDF-Chefredakteur Peter Frey in einem von der Zeit moderierten Streitgespräch mit drei Zuschauern angekündigt. „Wir Medien haben niemanden zu erziehen“, sagte Frey laut Vorabmeldung der Wochenzeitung.
„Aber wir müssen zeigen, wo die Grenzen demokratischer Gesinnung verlaufen.“ Auf die Frage, ob Höcke für das ZDF noch ein potentieller Talkshow-Gast sei, antwortete der Chefredakteur: „Nein.“ Wer Höcke bei der Landtagswahl in Thüringen Ende Oktober seine Stimme gegeben habe, habe „bewußt rechtsextrem“ gewählt.
Frey: Journalisten haben keinen rot-grünen Einschlag
Frey bestritt zudem, daß Journalisten mehrheitlich mit Parteien wie SPD, Grünen und der Linkspartei sympathisierten. „Ich kann das heutige Gerede, der deutsche Journalistenstand hätte einen rot-grünen Einschlag, nicht nachvollziehen. Ich sehe das beim ZDF nicht“, sagte Frey. „Es stimmt einfach nicht, daß konservative Positionen auf unserem Sender keinen Platz haben.“
Bereits im vergangenen Jahr hatte die ARD-Talksendung „hart aber fair“ Höcke zur unerwünschten Person erklärt. Zudem kündigte Moderator Frank Plasberg an, auch AfD-Fraktionschef Alexander Gauland nicht mehr als Gast einzuladen. (krk)