BERLIN. Mutmaßliche Linksextremisten haben sich zum Anschlag auf das Privathaus der Geschäftsführerin einer Hausverwaltung in Berlin bekannt. In der Nacht zu Mittwoch attackierten Vermummte im Stadtteil Karlshorst das Wohnhaus, warfen laut Bekennerschreiben Fensterscheiben ein und schütteten Buttersäure in einen Audi.
Bei einem Toyota, der ebenfalls der Hausverwaltung gehört, zerstachen sie die Scheiben. Die Frau, der der Anschlag galt, ist Geschäftsführerin der Hausverwaltung, die für das „anarcha-queer-feministische“ Szeneobjekt Liebig 24 zuständig ist. Dieses soll laut dem auf dem linksextremen Portal Indymedia veröffentlichten Bekennerschreiben geräumt werden.
Angriff auf Mitarbeiterin einer Immobilienfirma in Leipzig
„Mit den Tragsdorfs hat es Menschen getroffen, die seit mehreren Jahrzehnten der Unternehmensgruppe Padovicz zuarbeiten und sich selbst an der Verdrängung und Verelendung von Mieter*innen bereichern“, heißt es in dem Schreiben. Die Aktion sei keine Selbstjustiz, schließlich werde dadurch „kaum Gerechtigkeit“ hergestellt. „Wir wollen die Verantwortlichen daran erinnern, daß wir nicht einfach klein beigeben wenn sie die Liebig34 auf die Straße setzen wollen, um ihren Kontostand aufzubessern.“
Anfang des Monats hatten mutmaßliche Linksextremisten in Leipzig die Mitarbeiterin einer Immobilienfirma bei sich zu Hause attackiert. Die beiden mutmaßlich linksextremen Täter klingelten bei der 34 Jahre alten Frau, drängten sie in die Wohnung und schlugen sie, bestätigte die Polizei dem MDR. Anschließend seien sie mit den Worten „Schöne Grüße aus Connewitz“ geflüchtet.
In einem Bekennerschreiben hieß es: „Wir freuen uns, wenn sich der Bau von Luxuswohnung o.Ä. verzögert, denken aber, daß diese Aktionsform angesichts vollumfänglicher Versicherungsabdeckung nur symbolischen Charakter hat. Wir haben uns deswegen entschieden, die Verantwortliche für den Bau eines problematischen Projekts im Leipziger Süden da zu treffen wo es ihr auch wirklich weh tut: in ihrem Gesicht.“ (tb)