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Jahrestag: Wolffsohn beklagt Kritik an öffentlichen Bundeswehr-Gelöbnissen

Jahrestag: Wolffsohn beklagt Kritik an öffentlichen Bundeswehr-Gelöbnissen

Jahrestag: Wolffsohn beklagt Kritik an öffentlichen Bundeswehr-Gelöbnissen

Gelöbnis
Gelöbnis
Bundeswehr-Gelöbnis auf dem Hambacher Schloß Foto: picture alliance/Uwe Anspach/dpa
Jahrestag
 

Wolffsohn beklagt Kritik an öffentlichen Bundeswehr-Gelöbnissen

Militärhistoriker Michael Wolffsohn hat öffentliche Gelöbnisse der Bundeswehr gegen Kritik verteidigt. „Gelöbnisse nur hinter Kasernenmauern abzuhalten, halte ich für falsch“, sagte Wolffsohn. „Diese Soldaten schützen uns. Und dann erlauben wir ihnen kein öffentliches Gelöbnis?“
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BERLIN. Militärhistoriker Michael Wolffsohn hat öffentliche Gelöbnisse der Bundeswehr gegen Kritik verteidigt. „Gelöbnisse nur hinter Kasernenmauern abzuhalten, halte ich für falsch“, sagte Wolffsohn den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

„Diese Soldaten schützen uns. Und dann erlauben wir ihnen kein öffentliches Gelöbnis?“ Den Verweis auf eine historische Belastung solcher Zeremonien läßt der in Tel Aviv geborene ehemalige Dozent der Universität der Bundeswehr in München nicht gelten. Die Distanz zu allem Militärischen sei in Deutschland stärker ausgeprägt als anderswo. „Das ist aus historisch-psychologischen Gründen auch verständlich und gut.“

Jahrestag der Bundeswehrgründung

Aber: „Die Geschichte ist inzwischen weitergegangen. Die Bundesrepublik ist nicht das NS-deutsche Reich.“ Vergleiche mit dem Führereid seien „unsäglich“. Wer zu allem und jedem den NS-Vergleich ziehe, verharmlose den Nationalsozialismus. „Gleich, ob aus Dummheit oder Böswilligkeit.“

Auch zum Thema Wehrpflicht äußerte sich Wolffsohn. „Je größer der Personalmangel der Bundeswehr und die politische Notwendigkeit militärischer Friedenseinsätze, desto wahrscheinlicher wird ohnehin eine Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht.“ Man werde um diese Diskussion nicht herumkommen, „egal wie viele pro oder contra Demonstrationen es gibt“.

Der Historiker Sönke Neitzel sieht die Zustimmungsraten zur Bundeswehr „auf einem historischen Hoch“. Die Bevölkerung habe auch kein Problem mit öffentlichen Gelöbnissen. Die öffentliche Zurschaustellung der Bundeswehr, „dieses Inszenieren dieses Gelöbnisses“, sei zwar immer auch auf Kritik gestoßen, „was aber eben nicht heißt, daß die Masse dagegen gewesen sei“. Am heutigen 12. November jährt sich die Gründung der Bundeswehr zum 64. Mal. Aus diesem Anlaß finden am Dienstag in mehreren deutschen Städten Gelöbnisse statt. (tb)

Bundeswehr-Gelöbnis auf dem Hambacher Schloß Foto: picture alliance/Uwe Anspach/dpa
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