KÖLN. Am vergangenen Wochenende haben mehrere türkische Hochzeitsgesellschaften wiederholt Autobahnen und Schnellstraßen in Nordrhein-Westfalen blockiert. Allein in Köln rückte die Polizei zu zwei solcher Einsätze aus, teilte die Polizei mit.
Am Sonntag brachten 20 Fahrzeuge den Verkehr auf der Kölner Zoobrücke zum erliegen. Die Insassen stiegen aus und posierten für Fotos. Die alarmierten Polizisten konnten den Korso kurz darauf im Stadtteil Deutz. Sie beschlagnahmten mehrere Führerscheine und ein Handy. Gegen die verdächtigen Fahrer erstatteten die Beamten Anzeigen wegen Nötigung im Straßenverkehr.
Ebenfalls in der Domstadt zündete eine Hochzeitsgesellschaft Rauchbomben auf der Fahrbahn. Auch in diesem Fall war die Polizei im Einsatz.
Korsoteilnehmer ist sich keiner Schuld bewußt
Bereits am Freitagabend behinderte der Korso einer Türkenhochzeit den Verkehr auf der A45. Laut Polizei bremsten sechs Wagen den Verkehr auf Tempo 30 herunter. Hupend blockierten sie so alle Fahrstreifen. Während einer Kontrolle stellten die Beamten den Führerschein eines 22 Jahre alten Mannes sicher, der angab, nicht verstehen zu können, warum er als Gast der Hochzeitsgesellschaft gestoppt werde.
Am Samstag waren auch die Polizisten in Hagen wegen eines Hochzeitskorsos gefordert. Die Teilnehmer stellten ihre Fahrzeuge in einer Baustelle ab und fotografierten sich. Die Sicherheitskräfte leiteten gegen die Fahrer Ermittlungsverfahren wegen Nötigung im Straßenverkehr ein.
Das nordrhein-westfälische Innenministerium hatte in der Vergangenheit versucht, durch Flyer die zunehmende Zahl der Autokorsos einzudämmen. Darauf ermahnt es zur Einhaltung der Verkehrsregeln. (ag)