LAUSANNE. Das Schweizer Bundesgericht hat die Ausweisung eines kriminellen Kosovaren aufgrund seines niedrigen Intelligenzquotienten verhindert. Einem psychiatrischen Gutachten zufolge hat der 32jährige massive Schwierigkeiten beim Lesen, Textverständnis und Rechnen, berichtete der Tagesanzeiger. Ein IQ-Test habe ergeben, daß sein Entwicklungsstand dem eines Neun- bis Zwölfjährigen entspreche. Damit „dürfte es ihm schwerfallen, sich in der Heimat allein zurechtzufinden und sich eine neue Existenz aufzubauen“, urteilte das Gericht in Lausanne.
Der Kosovare war mit sieben Jahren als Familiennachzügler in die Schweiz gekommen. Das Amt für Migration des Kantons Basel-Landschaft entzog dem Mann im August 2015 die Niederlassungsbewilligung. Zuvor war er immer wieder straffällig geworden.
Ein Basler Gericht verurteilte den Einwanderer beispielsweise zu einer zweijährigen Haftstrafe, weil er zusammen mit Kollegen 2012 auf mehrere Männer losging. Ein Opfer erlitt mehrere Unterkieferbrüche, einen Schädelbruch und ein Schädelhirntrauma. Ohne sofortige ärztliche Hilfe wäre es gestorben. Die Basler Behörde argumentierte, die Art der Straftaten sei mit zunehmendem Alter gravierender Geworden. Es bestehe eine hohe Rückfallwahrscheinlichkeit und der Verurteilte sei eine Gefahr für die Öffentlichkeit.
Platzangst und Panikstörungen
Der Gewalttäter wurde bislang jedoch nicht abgeschoben, weil er eine Aufschiebebewilligung erreicht hatte, die aber im vergangenen Jahr vom Baselbieter Kantonsgericht aufgehoben wurde. 2017 reiste der Mann zusammen mit seiner Frau und zwei Kindern in den Kosovo, räumte seine Anwältin ein. Seine Angehörigen hätten ihn auf Grund seiner Platzangst und Panikstörungen nicht alleine in der Schweiz lassen können. Laut dem Tagesanzeiger sei es das erste Mal, daß in der Schweiz ein derartiges Urteil gefällt wurde.
„Ein gewalttätiger Kosovare darf in der Schweiz bleiben, weil sein IQ zu tief ist. Mit solchen Tricks hintertreiben Richter den Volkswillen. Oder fehlt es gar selber am IQ?“ kritisierte der Nationalrat Roger Köppel (SVP). (ls)