PULLACH. In den bayerischen Gemeinden Pullach, Garching und Taufkirchen sollen die neu entstehenden Grundschulen mit Toiletten für das sogenannte dritte Geschlecht ausgestattet werden. „Die Umsetzung von Unisex-Toiletten ist ein wichtiger Schritt, damit transsexuelle und intersexuelle Menschen diskriminierungsfrei leben können“, sagte die zuständige Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt, Hanna Kollan, der tz.
Die drei Gemeinden wollen demnach Konsequenzen aus der rechtlichen Anerkennung Intersexueller ziehen. So sollen Kinder an den Grundschulen künftig zwischen drei Sanitäranlagen wählen können.
Das vorbereitende Gremium der Gemeinde Pullach aus Lehrern, Gemeinderäten und der Schulplanerin Andrea Lehner habe sich schnell auf das neue Raumkonzept verständigen können. „Wenn Sie schon neu bauen, dann doch gleich noch eine eigene Toilette für das dritte Geschlecht“, lautete der Vorschlag Lehners.
Bayern hat ersten transidenten Abgeordneten
Der Garchinger Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) begründete den Schritt damit, daß die Gesellschaft reagieren müsse. So seien im Rathaus zusätzliche Toiletten für trans- und intersexuelle Personen denkbar.
Auch in Taufkirchen, wo der Bau einer neuen Grundschule gerade begonnen habe, stehe man dem Thema „wohlwollend“ gegenüber, betonte Bauamtsleiter Stefan Beer. Derzeit kläre man das Vorhaben mit dem Architektur-Büro ab.
Im bayerischen Landtag sitzt mit Markus Ganserer (weiblich Tessa Ganserer, Grüne) der erste sogenannte transidente Abgeordnete. Der Abgeordnete forderte Mitte Januar eine Reform des Transsexuellengesetzes. (ag)