KOBLENZ. Der Zentralrat der Muslime hat das Burkini-Verbot in Koblenzer Schwimmbädern kristiert. Öffentliche Güter und Serviceleistungen sollten allen Bürgern offenstehen, sagte die rheinland-pfälzische Vorsitzende Malika Laabdallaoui dem SWR. Das gelte auch für Frauen, die im Burkini schwimmen wollten. Die Politik solle die Interessen aller Bürger vertreten, auch die von Minderheiten – „und nicht machtpolitische Gruppierungen anfüttern“, beklagte Laabdallaoui.
Zuvor hatte der Koblenzer Stadtrat auf Antrag von CDU und Freien Wählern ein entsprechendes Burkini-Verbot in den städtischen Bädern beschlossen. Begründet wurde der Antrag damit, daß man nicht sehen könne, ob Frauen in Burkinis offene Wunden oder ansteckende Hautkrankheiten hätten. Angenommen wurde der Antrag mit den Stimmen von CDU, Freien Wählern und der AfD.
Die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Anne Spiegel (Grüne) kritisierte den Beschluß ebenfalls. Dieser sei völlig kontraproduktiv für die Integrationsbemühungen, „weil er im Grunde den populistischen Diskussionen auf den Leim geht und letztlich ein ideologiebasierter Beschluß ist, der Frauen ausgrenzt und der uns überhaupt nicht weiterbringen wird“. (krk)