MÖNCHENGLADBACH. Die Polizei hat am Dienstag morgen mit einem Großaufgebot die Räume des Moscheevereins Masjid Arrahman in Mönchengladbach und 15 Wohnungen von Mitgliedern durchsucht. Die Organisation soll laut nordrhein-westfälischen Sicherheitsbehörden ein Treffpunkt radikal-islamischer Salafisten sein, meldet Focus Online.
In der Moschee habe es Auftritte von Haßpredigern gegeben. Gefährder und sogenannte „relevante Personen“ der extremistischen Salafisten-Szene sollen sich regelmäßig dort aufgehalten haben. „Wenn wir Hinweise darauf haben, daß sich ein Moscheeverein zum Treffpunkt von gefährlichen Extremisten entwickelt hat, handeln wird. Auch das ist Teil unserer Null-Toleranz-Strategie für mehr Sicherheit in Nordrhein-Westfalen“, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).
NRW-Verfassungsschutz beobachtet 73 Moscheen
Zugleich betonte Reul, mit der Razzia sei kein Verbot des Vereins verbunden. Bei der Durchsuchung wurden Laptops, Handys, Datenspeicher und Schriftgut beschlagnahmt. Sie würden zunächst ausgewertet. „Wenn wir dabei genügend Beweise bekommen und ein Verbot nach dem Vereinsgesetz möglich ist, werden wir den Verein verbieten.“
Laut NRW-Verfassungsschutz wurden im vergangenen Jahr 73 Moscheen in dem Bundesland wegen salafistischer Aktivitäten beobachtet. Der Salafismus ist eine besonders radikale Ausrichtung des Islam. (ag)