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„Vorurteile und Panikmache“: Migranten-Journalisten kritisieren „Bild“-Berichterstattung

„Vorurteile und Panikmache“: Migranten-Journalisten kritisieren „Bild“-Berichterstattung

„Vorurteile und Panikmache“: Migranten-Journalisten kritisieren „Bild“-Berichterstattung

Ataman
Ataman
Ferda Ataman: Die türkischstämmige Journalistin ist Vorstandsmitglied der Neuen deutschen Medienmacher Foto: picture alliance/AA
„Vorurteile und Panikmache“
 

Migranten-Journalisten kritisieren „Bild“-Berichterstattung

Die „Neuen deutschen Medienmacher“ haben der Bild-Zeitung Panikmache in der Asylkrise vorgeworfen. Die Berichterstattung des Blatts zeichne sich durch fehlende Sachlichkeit, Vorurteile und Panikmache aus. Als Protest dagegen will man nun Chefredakteur Julian Reichelt mit einem Negativpreis auszeichen.
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BERLIN. Die „Neuen deutschen Medienmacher“ haben der Bild-Zeitung Panikmache in der Asylkrise vorgeworfen. Als Protest gegen die Berichterstattung der Zeitung zu den Themen Einwanderung und Asyl will die Organisation Bild-Chefredakteur Julian Reichelt deshalb mit einem Negativpreis auszeichnen, der sogenannten „Goldenen Kartoffel“.

Der Preis sei anläßlich des zehnjährigen Bestehens der „Neuen deutschen Medienmacher“ geschaffen worden. Mit ihm soll künftig „besonders einseitige oder mißratene“ Berichterstattung „über Aspekte unserer vielfältigen Einwanderungsgesellschaft“ ausgezeichnet werden.

Unter Reichelts Verantwortung stehe das Blatt „für Unsachlichkeit, Vorurteile und Panikmache, wenn es um die Themen Integration, Migration und Asyl geht, für doppelte Standards in der Berichterstattung über Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und für einen stark ethnozentrischen Blick auf unsere Einwanderungsgesellschaft und deren Herausforderungen“, beklagt der Verein in einer Mitteilung.

„Der sichtbare Rechtsruck wird bedenklich kleingeredet“

Die Bild-Berichterstattung zeichne sich durch fehlende Sachlichkeit, Vorurteile und Panikmache aus und sei alarmistisch. Wie groß eine Geschichte über Kriminalität oder Terrorismus gebracht werde, hänge nach Ansicht der „Neuen deutschen Medienmacher“ davon ab, ob der mutmaßliche Täter einen Migrationshintergrund habe oder nicht.

Auch erwecke die Zeitung immer wieder der Eindruck, der Staat sei zu schwach, „um geltendes Recht gegenüber Geflüchteten durchzusetzen – ein mangelndes Durchgreifen des Staates gegenüber Rechtsextremen wird dagegen nicht thematisiert“. Im Gegenteil: Der sichtbare Rechtsruck werde bedenklich kleingeredet.

Die „Neuen deutschen Medienmacher“ sind ein Verein, der sich als „Interessenvertretung für Medienschaffende mit Migrationsgeschichte“ versteht und für eine „ausgewogene Berichterstattung“ eintritt, „die das Einwanderungsland Deutschland adäquat wiedergibt“. Dem Vorstand des Vereins gehört auch die Kolumnistin Ferda Ataman an. Die Journalistin türkischer Herkunft war unter anderem der Grund dafür, daß Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) im Juni dem Integrationsgipfel fernblieb. (krk)

Ferda Ataman: Die türkischstämmige Journalistin ist Vorstandsmitglied der Neuen deutschen Medienmacher Foto: picture alliance/AA
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