BERLIN. Der Obmann des Verteidigungsausschusses, Tobias Lindner (Grüne), fordert die Umbenennung der Rommel-Kasernen. „Wer sich als Wüstenfuchs und Lieblingsgeneral Hitlers hat mißbrauchen lassen, kann kein Vorbild für die Bundeswehr sein“, sagte der Politiker der Bild-Zeitung. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) „wäre gut beraten, Kasernen, die Rommels Namen tragen, endlich umzubenennen“.
Unterstützung erhält Lindner vom Berliner Landeschef des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge und SPD-Bundestagsabgeordneten, Fritz Felgentreu. „Für mich kommt er als Vorbild für die Bundeswehr längst nicht mehr infrage.“
Hintergrund für die Diskussion ist ein Tweet des Staatssekretärs im Verteidigungsministerium, Peter Tauber (CDU). Dieser hatte am Sonntag geschrieben, Rommel sei „von den Nazis zum Selbstmord gezwungen“ worden. Anlaß war der Jahrestag von Rommels Tod.
Heute vor 74 Jahren starb Erwin Rommel, von den Nazis zum Selbstmord gezwungen.
— Peter Tauber (@petertauber) 14. Oktober 2018
Tauber verteidigt Aussage über Rommel
Tauber verteidigte seine Äußerung. Rommel sei dem Widerstand gegen Hitler verbunden gewesen und habe „wiederholt verbrecherische Befehle“ mißachtet. Die Auseinandersetzung mit der Person sei wichtig, „wenn wir heute von Soldaten erwarten, daß sie den Werten unseres Landes verpflichtet sind“.
In der Vergangenheit waren immer wieder Umbenennungen gefordert worden. Derzeit tragen drei Kasernen den Namen des Generalfeldmarschalls.
Rommel war 1944 zum Selbstmord gezwungen worden, nachdem ihm eine Mitwisserschaft an der Verschwörung vom 20. Juli angelastet wurde. (ag)