BERLIN. SPD-Vizechef Thorsten Schäfer-Gümbel hat zur Bezahlung der Rentenpläne seiner Partei eine höhere Besteuerung sogenannter Spitzenverdiener gefordert. „Wir wollen das Rentenniveau langfristig sichern, das ist auch ein Versprechen an die heute junge Generation“, sagte Schäfer-Gümbel der Rheinischen Post.
„Ein höherer Beitrag der absoluten Spitzenverdiener im Steuersystem macht Gerechtigkeit für alle auch finanzierbar“, erklärte der Listenerstplatzierte der SPD für die hessische Landtagswahl. Wer zu den Spitzenverdiener zählt, sagt der SPD Politiker nicht.
Rentenniveaugarantie bis 2040
SPD-Chefin Andrea Nahles unterstützt diese Forderungen nach mehr Abgaben ebenfalls. „Ein gutes Leben im Alter ist Aufgabe für die gesamte Gesellschaft. Deshalb wollen wir mehr Steuermittel für die Rente in die Hand nehmen. Wir brauchen einen Mix aus stabilen Beiträgen und Steuerzuschüssen“, forderte sie in der Passauer Neuen Presse.
Hintergrund ist ein Vorschlag des Bundesfinanzministers Olaf Scholz (SPD), das gegenwärtige Rentenniveau bis 2040 zu garantieren. „Wir werden darauf bestehen, daß die Bundesregierung ein stabiles Rentenniveau auch in den 20er und 30er Jahren gewährleistet und ein plausibles Finanzierungsmodell vorlegt. Das hat für uns hohe Priorität“, sagte der Vizekanzlers der Bild am Sonntag.
Das Rentenniveau ist das Verhältnis einer Rente nach 45 Arbeitsjahren und dem aktuellen Durchschnittsverdienst. Gegenwärtig liegt es bei 48 Prozent. Die große Koalition hatte sich im Koalitionsvertrag auf eine Garantie bis 2025 geeinigt. Personen die 2040 das derzeit gültige Renteneintrittsalter von 67 Jahren erreichen, sind heute etwa 45 Jahre alt. (mp)