BEIRUT/BERLIN. Deutschen Botschaften liegen bislang 31.300 Terminnachfragen nach Erteilung eines Visums für den Familiennachzug vor. Allein in der libanesischen Hauptstadt Beirut waren es bis zum 20. Juli 22.116, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht.
In Deutschland bekommen Flüchtlinge eingeschränkten Schutzstatus, wenn ihnen im Herkunftsland Gefahr durch Folter, Todesstrafe oder Krieg drohen. In den vergangenen zwei Jahren durften sie keine Angehörigen nachholen. Seit dem 1. August können Ehepartner, minderjährige Kinder oder deren Eltern wieder Anträge auf Familiennachzug stellen.
Grünen-Abgeordnete kritisiert Verzögerungen
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Luise Amtsberg kritisierte, Unklarheiten bei der Visavergabe und Überlastungen bei den Behörden führten zu Verzögerungen. So komme es zu „einer de facto Verlängerung der Wartezeit für Betroffene auf einen Nachzug zu ihren Angehörigen auf viele Jahre“, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa.
Nach der deutschen Auslandsvertretung in Beirut wurden im irakischen Arbil mit 4.983 und in Istanbul mit 3.748 die meisten Terminnachfragen gestellt. Aus den ostafrikanischen Ländern Kenia, Äthiopien und dem Sudan liegen insgesamt über 1.500 Nachfragen vor. (ag)