Sommerloch? 40 Grad? Langeweile an der Weser? Wer weiß. Der Landesvorstand der CDU Bremen hat am Montag doch tatsächlich vorgeschlagen, den schäbigen Bahnhofsvorplatz des kleinsten und ärmsten Bundeslands in „Helmut-Kohl-Platz“ umzubenennen.
Der Bremer Bahnhofsvorplatz: Er stinkt. Er ist vermüllt, mit Scherben und Dreck übersät. Obdachlose Alkoholiker liegen in der Sonne, schlafen ihren Rausch aus oder pöbeln Passanten an. Junkies beschaffen sich ihre Dröhnung. Aggressive Bettler fordern Geld. Antänzer, Taschendiebe, Räuber sind hier auf Beutezug.
Kriminelle Flüchtlinge verwandelten den Platz in eine No-go-Area
Das wollen die Christdemokraten dem Kanzler der Einheit wirklich antun? Ja, wollen sie: „Es ist aus meiner Sicht ein idealer Ort, um in angemessener und würdevoller Weise dem Kanzler der Einheit zu gedenken“, erläuterte ernsthaft der Bremer CDU-Landesvorsitzende Jörg Kastendiek den Vorschlag.
Kriminelle Flüchtlinge, angeblich minderjährig, verwandelten den Bahnhofsvorplatz in den vergangenen Jahren abends und nachts in eine No-go-Area – jedenfalls für all jene, die nicht beraubt und bedroht werden wollten. Was hat Helmut Kohl damit zu tun? „Angela-Merkel-Platz“ wäre passender.