BERLIN. Die Bundesministerien haben 2017 über 45 Millionen Euro mehr für externe Experten ausgegeben als im Vorjahr. Die Ausgaben seien um 45 Prozent auf 146 Millionen Euro angestiegen, berichtete am Dienstag die Welt aus einem ihr vorliegenden Bericht des Finanzministeriums.
Am häufigsten suchte demnach das Innenministerium Hilfe bei Beratern. Dessen Mitarbeiter schlossen etwa 250 Verträge, die 66 Millionen Euro kosteten. Für das Innenministerium war zu der Zeit noch Thomas de Maizière (CDU) verantwortlich. Ex-Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und seine Mitarbeiter gaben demnach in 84 Verträgen 24 Millionen Euro aus.
Mehrheitlich unklar ist, wer berät
Das Verkehrsministerium unter Alexander Dobrindt (CSU) schloß 58 Verträge ab, die sich auf 28 Millionen Euro summierten. Mit 15,4 Millionen Euro entfiel die Hälfte der Ausgaben auf Beratungen zur Lkw-Maut. Das Umweltministerium von Barbara Hendricks (SPD) kam als Einziges ohne Sachverstand von außen aus.
Die FDP kritisierte die zunehmende Verwendung von Steuergeldern für Berater. „Es stellt sich nicht nur die Frage, warum man dies nicht mit eigenem Personal schafft, sondern auch, wo Interessenkonflikte bestehen und wie man diese vermeiden kann“, sagte FDP-Haushaltsexperte Otto Fricke.
Mit welchen Unternehmen die Ministerien Beratungsverträge abgeschlossen hätten, könne mehrheitlich nicht aufgeklärt werden. Die beratenden Firmen hätten dafür vorab einer Veröffentlichung zustimmen müssen. (mp)