MÜNCHEN. Die Behörden von Bund und Ländern haben am Dienstag mehr als 50 abgelehnte Asylbewerber aus Afghanistan in ihr Heimatland abgeschoben. Bei dem Abschiebeflug, der in der Nacht vom Franz-Josef-Strauß-Flughafen bei München startete, handelte es sich um die bisher größte Gruppe abgelehnter Afghanen, die an den Hindukusch zurückgebracht wurde.
Bislang galt, daß nie mehr als 50 Personen auf ein Mal in einen Abschiebeflieger gesetzt werden sollen. Oft waren es in der Vergangenheit deutlich weniger. Seit Beginn der Asylkrise 2015 wurden somit mehr als 280 Afghanen abgeschoben. Nach Angaben von Flüchtlingshelfern sei eine große Gruppe der nun außer Landes gebrachten Afghanen zuletzt in Bayern untergebracht gewesen.
Seit dem Terroranschlag auf die deutsche Botschaft in Kabul im Mai 2017 dürfen nur noch Straftäter, terroristische Gefährder sowie Personen, die „die Mitwirkung an der Identitätsfeststellung hartnäckig verweigern“ nach Afghanistan zurückgebracht werden. (tb)