HAMBURG. Das Verteidigungsministerium hat in einem internen Mängelbericht eingeräumt, daß die geplanten Fregatten der Marine voraussichtlich erst Jahre später als geplant ausgeliefert werden. Wie Zeit Online berichtet, gebe es eine Reihe weiterer Mängel.
Ursprünglich sollten zwei der vier Fregatten der Klasse F 125 bereits in Betrieb sein. Frühestens im kommenden September sei damit zu rechnen, daß die Fregatte Baden-Württemberg einsatzbereit sei. Vorausgesetzt, sie bestehe den Funktionstest, heißt es in dem Bericht.
Technische Mängel, fehlende Munition
Beim jüngsten Funktionstest im Dezember 2017 habe es eine ganze Reihe von Mängeln gegeben. Die Mängelliste umfasse demnach Schwierigkeiten mit dem elektronischen Führungs- und Waffeneinsatzsystem. Die Software-Probleme seien bereits seit 2014 bekannt, aber nicht behoben worden. Weiteren Handlungsbedarf gebe es bei dem Radarsystem und der Munition für das Schiffsgeschütz. Die ursprünglich vorgesehenen Geschosse sollen erst 2020 verfügbar sein. Die vorhandene Standartmunition weise zudem weitere Mängel auf.
Hinzu komme, daß die Baden-Württemberg Schlagseite aufweise, sich leicht nach rechts neige, und das Gewicht die vereinbarten 178 Tonnen Gewicht überschreite. Zudem werde das Schiff nicht ohne Nachrüstungen auskommen. Mit der ursprünglich geplanten Ausrüstung könne es sich nicht gegen U-Boote und Torpedos verteidigen.
Durch die Verzögerung komme es auch zu einer Erhöhung der Kosten. Ursprünglich sollte eine Fregatte 650 Millionen Euro kosten. Mittlerweile gehe das Verteidigungsministerium von über 800 Millionen Euro pro Schiff aus. (ag)