STOCKHOLM. Die schwedische Regierung hat eine Kampagne zur Sexualaufklärung für Einwanderer gestartet. In neun Kurzfilmen, die von der schwedischen Gesellschaft für Sexualerziehung produziert wurden, wird anhand von Grafiken unter anderem erklärt, wie sich der menschliche Körper beim Geschlechtsverkehr verhält.
Die Videos stehen laut der Zeitung The Local in 14 Sprachen, darunter in Arabisch, Dari, Somali, Persisch und Englisch zur Verfügung. In den Filmen wird erklärt, wie der weibliche Körper durch Fremd- oder Eigenstimulation zum Orgasmus kommt. Für beschnittene Frauen enthält die Sequenz den Hinweis, daß die äußeren Teile der Klitoris bei beschnittenen Frauen nicht mehr vorhanden seien.
Deutsches Pendant
Für weitere solcher Aufklärungsfilme, in denen es auch um Themen wie Abtreibung, Schwangerschaft und sexuell übertragbare Krankheiten geht, hat die schwedische Regierung bereits 350.000 Euro bereitgestellt. Wie die Welt unter Berufung auf das schwedische Fernsehen berichtete, hält Sozialministerin Annika Strandhäll die Videos auch vor dem Hintergrund der #metoo-Debatte für wichtig. „Dieses Projekt wird dieser Gruppe von Frauen eine bessere Chance geben, die sexuellen Rechte in Schweden zu verstehen.“
Vor zwei Jahren hatte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine ähnliche Kampagne gestartet. Auf der Online-Plattform Zanzu klärte sie Einwanderer in verschiedenen Sprachen unter anderem über die Verwendung von Gleitmitteln beim Analverkehr auf und gab Empfehlungen für guten Oralsex. (tb)