BERLIN. Bezieher von Hartz IV bleiben immer länger ohne Arbeit. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit ist von 555 Tagen im Jahr 2011 auf 650 Tage 2017 gestiegen, berichtete die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. 317.000 Menschen waren demnach im vergangenen Jahr mehr als drei Jahre ohne Arbeit. 2011 waren es noch 298.000 Langzeitbezieher.
„Man könnte von einer Verhärtung der Langzeitarbeitslosigkeit sprechen“, kommentierte ein Sprecher der Bundesagentur für Arbeit die Zahlen.
Die Gesamtzahl der Hartz-IV-Empfänger veränderte sich kaum
Die Gesamtzahl der Empfänger veränderte sich in dem Zeitraum dagegen kaum. Während es 2011 noch 6,1 Millionen Menschen waren, die in sogenannten Bedarfsgemeinschaften lebten, seien es laut der Behörde 2017 noch 5,9 Millionen Personen, die Hartz IV oder Sozialhilfe bezögen.
Angestiegen sei vor allem der Anteil ausländischer Hartz-IV-Bezieher. Mehr als jeder dritte Empfänger war Ende 2017 nichtdeutscher Staatsbürger. Etwa die Hälfte von ihnen seien EU-Ausländer. Fast jeder Zehnte (588.000) war Syrer. (mp)