BERLIN. Die designierte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat dem Vorwurf widersprochen, die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr sei unter ihrer Führung gesunken. „Das ist nicht richtig“, sagte die CDU-Politikerin der Passauer Neuen Presse. „Die durchschnittliche Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme ist seit Anfang 2015 um mehr als 25 Prozent gestiegen.“
Die aktuellen Probleme seien den Sparmaßnahmen der vergangenen Jahre geschuldet. „Wir können nicht in wenigen Jahren alles aufholen, was zuvor 25 Jahre lang abgebaut und gespart worden ist“, sagte von der Leyen, die im Falle einer neuen Großen Koalition weiter als Verteidigungsministerin vorgesehen ist.
Der Modernisierungskurs müsse beharrlich fortgesetzt werden, erklärte sie. „Das will ich mit aller Kraft tun.“ Mit dem Material für die Truppe gehe es „Schritt für Schritt bergauf“. Es brauche allerdings Geduld.
Merkel nimmt von der Leyen in Schutz
Vergangene Woche hatte der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels (SPD), die Materiallage der Bundeswehr als „dramatisch schlecht“ eingestuft und kritisiert, daß sie an manchen Stellen in den vergangenen Jahren noch schlechter geworden sei.
Aus den Reihen von SPD und AfD war von der Leyen zuletzt heftig kritisiert worden. In Schutz genommen hatte sie dagegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Am Rande des CDU-Parteitags sagte Merkel über von der Leyen: „Wir erleben sie in der Stärke, Ruhe und Gelassenheit, die sie seit jeher auszeichnen, und für die sie auch im Ausland seit Jahren so geschätzt wird.“ (ls)