BUDAPEST. Wenige Wochen vor der ungarischen Parlamentswahl hat sich der frühere tschechische Präsident Vaclav Klaus mit Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban solidarisch erklärt. „Masseneinwanderung ist das Thema unserer Zeit“, sagte Klaus im Interview mit der ungarischen Tageszeitung Magyar Hirlap.
Er gratuliere Orban dafür, „die Flagge des Kampfes gegen das Dublin-IV-System hochzuhalten“. Dublin-IV beinhaltet einen Umverteilungsmechanismus für Flüchtlinge innerhalb der Europäischen Union. Für ihn sei Dublin-IV der letzte Tropfen, der ihn dazu gebracht habe, für einen „Czexit“, also einen Austritt Tschechiens aus der EU, zu kämpfen. Der Multikulturalismus sei „die neue Religion“ der EU-Eliten, die die Nationalstaaten abschaffen wollten.
Klaus: Massenmigration war organisiert
Zuvor hatte Klaus bei einer Vorstellung seines Buches in Budapest eben jene EU-Eliten, die der Doktrin des Multikulturalismus folgten, für die Masseneinwanderung nach Europa seit 2015 verantwortlich gemacht. Diese „unerwarteten Vorgänge“ seien „in Wirklichkeit vorbereitet, wenn nicht gar von den Anhängern dieser Doktrin organisiert“ worden.
Der derzeitige Konflikt sei „keiner zwischen Ausländerhaß und Humanismus, zwischen Solidarität und Egoismus, zwischen guten und schlechten Menschen. Es ist ein Konflikt zwischen Liberalen, die an Freiheit glauben und Konservativen, die an den Nationalstaat glauben auf der einen und denen die diese Werte nicht teilen auf der anderen“. (tb)