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Hochschulverbandspräsident: „Das Klima der Political Correctness ist bedenklich“

Hochschulverbandspräsident: „Das Klima der Political Correctness ist bedenklich“

Hochschulverbandspräsident: „Das Klima der Political Correctness ist bedenklich“

Studentin mit Kopftuch
Studentin mit Kopftuch
Studentin mit Kopftuch Foto: dpa
Hochschulverbandspräsident
 

„Das Klima der Political Correctness ist bedenklich“

Der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, hat vor einer Begrenzung der Meinungsvielfalt an der Universität gewarnt. „Das Klima der Political Correctness ist bedenklich“, sagte Kempen. Früher sei an der Universität vehementer und teils auch heftiger gestritten worden.
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BERLIN. Der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, hat vor einer Begrenzung der Meinungsvielfalt an der Universität gewarnt. „Das Klima der Political Correctness ist bedenklich“, sagte Kempen der Welt. „Die Sensibilitätsschwelle für andere Ansichten, andere Meinungen, für das Fremde ist erheblich gesunken.“

Früher sei an der Universität vehementer und teils auch heftiger gestritten worden. Heute versuchten alle, niemandem eine Ansicht zuzumuten, die ihn verletzen könnte. „Das Diskussionsklima hat sich dadurch verschlechtert.“ Dies sei bedauerlich.

Wissenschaftliche Erkenntnis und Fakten in Frage gestellt

Hintergrund sind mehrere Empörungsfälle an Universitäten. Eine Würzburger Professorin hatte etwa eine moslemische Studentin aufgefordert, ihr Kopftuch abzunehmen, da die Hochschule ein säkularer Ort sei. Seitdem wird sie des Rechtspopulismus bezichtigt. Zwei Wochen nach dem Vorfall mußte sich die Dozentin nun öffentlich entschuldigen. An der Universitätsmensa in Göttingen wurde eine Ausstellung vorzeitig abgehängt, weil die Bilder als sexistisch und antisemitisch kritisiert worden waren.

„Das Problem ist, daß viele das, was sie für richtig erachten, absolut setzen. Es ist eine Entwicklung, die wohl von den Unis an der amerikanischen Westküste zu uns rübergekommen ist“, erklärte Kempen. Aber auch das politische Diskussionsklima in Deutschland habe sich verändert. An die Stelle von großen weltanschaulichen Debatten sei eine „sensibilitätsgesteuerte Auseinandersetzung“ getreten, die wissenschaftliche Erkenntnis und letztlich auch Fakten in Frage stelle. (ls)

Studentin mit Kopftuch Foto: dpa
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