PARIS. Die UNESCO hat den angekündigten Austritt der USA aus der Organisation als einen „Verlust für den Multilateralismus“ bezeichnet. „In Zeiten, in denen Konflikte Gesellschaften auf der ganzen Welt spalten, ist es höchst bedauerlich, daß sich die USA von der Behörde der Vereinten Nationen zurückziehen, die Bildung für den Frieden und den Schutz bedrohter Kulturen vorantreiben“, heißt es in einer Stellungnahme.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte Reformunwilligkeit und eine antiisraelische Haltung der UNESCO als Begründung für den Schritt genannt. „Die Ziele der UNESCO sind gute“, sagte die Botschafterin der USA bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley. Leider sei die extreme Politisierung der Organisation zu „einer chronischen Peinlichkeit“ geworden.
„Theater des absurden“
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu pries die Entscheidung als „couragiert und moralisch richtig“. Nach seinen Worten sei die UNESCO zu „einem Theater des absurden“ verkommen. Anstatt Geschichte zu bewahren, verdrehe sie sie. Auch er kündigte einen baldigen Austritt aus der UNESCO an.
Noch unter Trumps Amtsvorgänger Barack Obama hatten die USA 2011 ihre finanziellen Beiträge an die UNESCO eingestellt. Die Behörde hatte damals die Palästinensische Autonomiebehörde als Vollmitglied aufgenommen. Wegen nicht gezahlter Beiträge verloren die USA 2013 ihr Stimmrecht. (tb)