BERLIN. Der Berliner Stadtbezirk Neukölln plant neue Grabstätten für Moslems. Dazu sollen auf dem Lilienthalfriedhof Flächen mit Ausrichtung nach Mekka geschaffen werden, teilte das Bezirksamt am Donnerstag mit.
Grund dafür sei die gestiegene Nachfrage. In Neukölln leben laut der Behörde rund 60.000 Moslems. Jährlichen würden auf den acht Friedhöfen in dem Bezirk rund 1.000 Menschen beigesetzt, darunter auch viele Moslems. Künftig sollen 500 Neubestattungen mehr möglich sein.
„Jeder, der in Neukölln lebt, soll sich auch hier bestatten lassen können – mit der Möglichkeit, daß die Familie dem Verstorbenen hier gedenken kann. Es ist ein gutes Zeichen für die Integration, daß immer mehr Menschen mit ausländischen Wurzeln auch hier in Deutschland bestattet werden wollen“, sagte Bezirksbürgermeisterin Franziska Griffey (SPD).
Die neue Fläche stehe aber allen Bürgern unabhängig von ihrer Religion zur Verfügung und soll ab 2018 genutzt werden können. Griffey forderte von moslemischen Gemeinden, „Verantwortung zu übernehmen und sich entsprechend aufzustellen, um ähnlich wie christliche Gemeinden die Trägerschaft von Friedhöfen übernehmen zu können“. (ls)