WASHINGTON. Nach den jüngsten Wikileaks-Veröffentlichungen hat der US-Außengeheimdienst CIA der Enthüllungsplattform vorgeworfen, die nationale Sicherheit zu gefährden. Solche Enthüllungen „bringen nicht nur US-Personal und Einsätze in Gefahr, sondern statten unsere Gegner auch mit Werkzeugen und Informationen aus, um die nationale Sicherheit der USA zu beschädigen“, sagte CIA-Sprecherin Heather Horniak.
Die Amerikaner sollten wegen der Leaks „zutiefst besorgt“ sein. Die Enthüllungsplattform hatte am Dienstag unter dem Titel „Vault 7“ fast 9.000 Dokumente veröffentlicht, die aus dem CIA-Zentrum für Cyberaufklärung in Langley bei Washington stammen sollen.
Spionage über Fernseher und Telefone
Die Informationen sollen laut Wikileaks darüber Auskunft geben, wie der US-Geheimdienst Spionage über Computer und Internet betreibe. Die Hacker operierten vom US-Konsulat in Frankfurt am Main aus. Die Dokumente sollen belegen, daß die CIA-Mitarbeiter unter anderem iPhones, Android-Geräte von Google, Software von Microsoft und Smart-TV-Fernseher von Samsung ausspionieren. Davon waren mutmaßlich auch amerikanische Bürger betroffen.
Wikileaks behauptet zudem, die CIA könne Daten von verschlüsselten Anwendungen wie WhatsApp sammeln, indem sie die Daten vor der Verschlüsselung abzapft. Nicht die Apps würden manipuliert, sondern das Betriebssystem der Telefone, berichtet die Nachrichtenagentur AP.
FBI sucht CIA-Leck
Unterdessen sucht die US-Bundespolizei FBI Medienberichten zufolge den „Whistleblower“, der die Unterlagen an Wikileaks weitergegeben haben soll. Die undichte Stelle sei nicht durch einen feindlichen Staat entstanden, berichtete die New York Times. Das FBI kündigte demnach an, jeden zu verhören, der Zugang zu den Informationen hatte. Das seien mindestens mehrere hundert Menschen.
Der ehemalige US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden, der 2013 die Spähprogramme des Geheimdienstes NSA enthüllt hatte, sagte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, die nun veröffentlichten Dokumente wirkten „authentisch“. (ls)