AMSTERDAM. Der niederländische Spitzenpolitiker Geert Wilders hat wegen Sicherheitsbedenken seinen Wahlkampf bis auf weiteres ausgesetzt. Grund sind polizeiliche Ermittlungen gegen einen marokkanischstämmigen Polizisten, der für den Schutz Wilders‘ zuständig war und möglicherweise sensible Daten an eine Geldwäscherbande verkauft hat.
Neben Wilders war der Sicherheitsmann auch für die Bewachung des holländischen Königshauses eingeteilt. Laut dem niederländischen Polizeichef Erik Akerboom bestand für Wilders zu keinem Zeitpunkt ein Sicherheitsrisiko.
„Kann nicht mehr funktionieren“
Dieser erklärte den Abbruch seiner Wahlkampagne auf Twitter in einer an Ministerpräsident Mark Rutte gerichteten Mitteilung: „Wenn ich nicht blind dem Dienst vertrauen kann, der mich beschützt, kann ich nicht mehr funktionieren. Das ist inakzeptabel.“ Der islamkritische Politiker lebt wegen wiederholter Todesdrohungen unter ständigem Polizeischutz an wechselnden Orten.
Derzeit führt Wilders Partei für die Freiheit (PVV) in den meisten Umfragen knapp vor der liberalen Volkspartei (VVD) von Rutte. Die ihr vorausgesagten 26 bis 30 Sitze reichen im dem Parlament, das über 150 Abgeordnete verfügt, allerdings nicht für eine Regierungsbildung. Rutte hatte zuletzt eine Koalition mit Wilders ausgeschlossen. (tb)