BERLIN. Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) prüft die Einrichtung von Unisextoiletten in öffentlichen Gebäuden. Er hat eine Vorlage an das Landesparlament geschickt, die sich mit „Hürden im Alltag beseitigen – Unisextoiletten in öffentlichen Gebäuden einrichten“ beschäftigt, berichtet der Tagesspiegel.
Das landeseigene Unternehmen Immobilienmanagement GmbH habe eine Machbarkeitsstudie zur Einrichtung von Toiletten für alle Geschlechte in Auftrag gegeben. Mit Hilfe eines „Beispielportfolios“ von zehn öffentlichen Gebäuden sei eine „Bestandaufnahme durch Planstudium und Objektbegehung“ vorgesehen. Daraufhin sollen Planvorschläge und Kosteneinschätzungen folgen. Die Untersuchung soll 5.000 Euro kosten.
Schul- und Polizeigebäude betroffen
Es müsse geprüft werden, ob die Umwandlung von herkömmlichen WCs zu Unisex-Toiletten der Arbeitsstättenverordnung und den technischen Regeln für Arbeitsstätten entsprechen. Bei den nicht näher definierten Gebäuden handelt es sich um eine Schule, ein Jobcenter, eine Senatsverwaltung, ein Polizei- und Feuerwehrgebäude sowie zwei Kultureinrichtungen.
Damit reagierte der Senator auf einen Antrag der ehemaligen Piratenfraktion im Abgeordnetenhaus aus dem Jahr 2014. Die nicht mehr im Parlament vertretene Partei hatte ihre Forderung damals damit begründet, daß der Besuch einer „binär geschlechtergetrennten“ Toilette sogenannte inter- und transsexuellen Menschen vor große Herausforderungen stelle. Alle Fraktionen schlossen sich dem Antrag 2015 an. (ls)