BERLIN. Der Geschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, hat sich dafür ausgesprochen, im öffentlichen Dienst verstärkt auf Einwanderer zu setzen. Dies gelte auch für die Polizei. „Mittelfristig müssen wir versuchen, den Anteil von Personen mit Migrationshintergrund in der öffentlichen Verwaltung deutlich zu erhöhen, sagte Landsberg der Welt.
Gerade in der Betreuung von Asylsuchenden seien Mitarbeiter „mit eigener Fluchterfahrung“ besonders gut geeignet. „Auch ein Polizist mit Migrationshintergrund hat es möglicherweise bei Konflikten zwischen Flüchtlingen leichter, diese Konflikte zu lösen“, schlug Landsberg vor.
Polizeigewerkschaft skeptisch
Die Deutsche Polizeigewerkschaft sieht den Vorschlag allerdings skeptisch. „Es gibt klare Voraussetzungen, die man erfüllen muß, um Polizist zu werden. Das sind zum Beispiel Ausbildung, die Geeignetheit im Auswahlverfahren und die deutsche Staatsbürgerschaft beziehungsweise die Staatsbürgerschaft eines EU-Mitgliedlandes“, erläuterte Gewerkschaftschef Rainer Wendt gegenüber der JUNGEN FREIHEIT.
Wer dies erfülle, sei bei der Polizei hochwillkommen. „Ich glaube aber, das wird sehr schwer. Der Großteil der Flüchtlinge dürfte schon wegen mangelnder Schulbildung, Sprachkenntnissen und der Staatsbürgerschaft scheitern. Wir halten in jedem Fall an den Kriterien fest und werden unsere Anforderungen nicht senken.“ (krk)