WIEN. Rund sieben Wochen nach seinem Rücktritt hat sich der frühere österreichische Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) beim Parlament als Lobbyist registrieren lassen. Im entsprechenden Register des Nationalrates wird die Tätigkeit des Sozialdemokraten als „Beratung, Public Affairs“ beschrieben, berichten mehrere österreichische Medien.
Zu den Auftragsgebern und der Bezahlung des früheren Kanzlers ist nichts vermerkt. Offiziell soll die Lobbytätigkeit am 1. Juli beginnen. Faymann war Anfang Mai zurückgetreten, da er für seine Politik in der SPÖ keine Mehrheit mehr sah. Zusammen mit den Konservativen hatte Faymann die Asylgesetze verschärft sowie für eine Schließung der Balkanroute gesorgt.
Nach seinem Rücktritt hatte der Politiker angedeutet, er wolle „etwas im Rahmen der EU in Brüssel machen“. Angebote dafür habe es in der „Vergangenheit genug gegeben“. (ho)