SAARBRÜCKEN. Der Vorstoß von Saarlands Innenminister Klaus Bouillon (CDU), mit Intelligenz-Tests für Asylbewerber Begabungen früh zu erkennen, ist auf scharfe Kritik gestoßen. „Der Vorschlag ist der völlig falsche Ansatz und nicht von besonderer Intelligenz geprägt“, kritisierte die Generalsekretärin der saarländischen SPD, Petra Berg.
Bouillons Forderung schüre Vorurteile und offenbare ein menschenverachtendes und diskriminierendes Menschenbild. „Intelligenz ist zudem nichts Statisches, das man einfach so abfragen kann“, betonte Berg. Es komme darauf an, die Integration von Asylbewerbern in den Arbeitsmarkt mit Weitsicht zu organisieren.
CDU sucht nach Talenten
Hintergrund ist ein geplanter Intelligenz-Test für Asylbewerber, wodurch Begabungen früh erkannt und die Integration beschleunigt werden kann. „Wir wollen ein Modellprojekt starten, mit dem wir über einen Intelligenztest herausfinden können, wo die Talente stecken und in welche Berufsgruppen wir die Flüchtlinge direkt eingliedern oder worin wir sie schulen sollten“, sagte Bouillon der Rheinischen Post.
Der saarländische Innenminister war in jüngster Vergangenheit schon einmal in die Schlagzeilen geraten, als er vor Unruhen und Gewalt warnte, sofern die hohen Flüchtlingszahlen nicht schnell gesenkt würden. „Die Menschen sind verunsichert und sie haben Angst“, sagte Bouillon Anfang Februar dem Tagesspiegel. Der anhaltende Zustrom von Asylsuchenden nach Deutschland störe „die öffentliche Ordnung in Deutschland nachhaltig“. Seit den sexuellen Übergriffen an Silvester in Köln und anderswo durch Ausländer sei zudem klar, „daß die öffentliche Sicherheit gefährdet ist“. (ls)