BERLIN. Der Publizist Henryk M. Broder hat dem Bayerischen Rundfunk vorgeworfen, sich seine Gästeliste für die Talksendung „Münchner Runde“ von der Politik diktieren zu lassen. Hintergrund ist die Ausladung Broders von der Sendung. Diese soll auf Druck der Grünen-Politikerin Claudia Roth erfolgt sein.
Auf dem Blog Achse des Guten schreibt Broder, er habe vergangene Woche ein Anfrage erhalten, ob er an der „Münchner Runde“ zu dem Thema „Flüchtlingskrise: Schafft Merkel noch die Wende?“ teilnehmen könne. Geladen seien unter anderem auch Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und die stellvertretende Bundestagspräsidentin Roth.
„Ich freute mich darauf, Claudia Roth zu treffen, weil ich sie schon lange fragen wollte, warum sie neulich bei einer Demo mitgelaufen ist, auf der ‘Deutschland, du mieses Stück Scheiße!’ gerufen wurde. Ob so etwas mit ihrem Amt als Vizepräsidentin des Bundestages vereinbar wäre“, berichtet Broder in seinem Blogbeitrag.
„Der Grund ist Frau Roth“
Doch dann habe sich die zuständige Redakteurin der „Münchner Runde“ nochmals bei ihm gemeldet und ihm mitgeteilt, daß er nun doch nicht zu der Sendung am 1. März geladen sei. Ob er aber dafür vielleicht eine Woche später an der nächsten „Münchner Runde“ teilnehmen wolle. Auf seine Nachfrage, was zu der veränderten Planung geführt habe, teilte ihm die Redakteurin mit: „Der Grund ist Frau Roth.“
Weiter fuhr sie laut Broder fort: „Leider weiß ich immer noch nicht, was zwischen Ihnen vorgefallen ist. Aber ich habe gestern verstanden, daß ich Sie nicht gemeinsam einladen kann. Das bedaure ich persönlich sehr.“
Broder selbst kann sich den Grund von Roths Abneigung nicht erklären: „Nun, ich schwöre es, zwischen Claudia Roth und mir ist nichts, rein gar nichts vorgefallen, außer daß ich einige Male geschrieben habe, was ich von ihr halte. Das ist mein gutes Recht. Ihr gutes Recht ist es, mit mir nicht an einem Tisch sitzen zu wollen. Aber warum werde ich dann ausgeladen und nicht Claudia Roth?“ (krk)