LONDON/FRANKFURT. Die Deutsche Börse und der London Stock Exchange (LSE) wollen fusionieren. Wie beide Börsenbetreiber mitteilten, sollen die Aktionäre der Deutschen Börse einen Anteil von gut 54 Prozent am neuen Unternehmen halten. Ein etwas geringere Anteil von knapp 46 Prozent würde auf die Anteilseigner der LSE entfallen, berichtete dpa.
Dieser Unterschied spiegelt im Falle der geplanten Fusion die unterschiedliche Marktkapitalisierung der beiden großen europäischen Börsen wider. Der Wert der Deutschen Börse liegt bei etwa 15 Milliarden Euro, die LSE kommt auf eine Marktkapitalisierung von 10,5 Milliarden Euro.
Kartellrechtliche Bedenken
Die Frankfurter Börse hat bis zum 22. März Zeit, ein Angebot abzugeben. Doch letztlich hängt es nicht nur von den Anteilseignern der Börsen sondern auch von den Entscheidungen der Kartellbehörden ab, ob es zum Zusammenschluß kommt. Nach Bekanntwerden der konkreten Fusionsabsicht zogen die Aktien der beiden Konzerne deutlich an, die LSE gewann 20, die Deutsche Börse acht Prozent.
In den vergangenen Jahren hatten sich mehrere Fusionsbemühungen der Deutschen Börse zerschlagen. Wegen kartellrechtlicher Bedenken scheiterte die Fusion mit der New York Stock Exchange und auch die jüngsten Versuche, den LSE und die Vierländerbörse Euronext (Niederlande, Belgien, Portugal und Frankreich) zu übernehmen, waren gescheitert. (mv)