LEIPZIG. Die linksextreme Szene hat sich zufrieden mit den schweren Ausschreitungen am vergangenen Wochenende in Leipzig gezeigt. „So blicken wir auch erfreut auf den gestrigen Tag zurück, an dem es zu mehreren erfolgreichen Angriffen auf Nazis und Bullen kam“, heißt es in einem Schreiben auf einer linksextremen Internetseite. Bei den Angriffen durch Dutzende vermummte Anhänger der linksextremen Szene waren am Samstag 21 Polizisten durch Stein- und Flaschenwürfe verletzt worden.
„Damit sich dies weiter fortsetzen kann, ist es wichtig, auf einige Selbstschutzmaßnahmen zu achten“, heißt es in dem Text weiter. Die Autoren geben dabei zahlreiche Hinweise, wie Gewalttäter die Ermittlungen der Behörden behindern könnten. Insgesamt hatten nach Polizeiangaben etwa 1.000 Personen gegen eine Demonstration des rechten Bündnisses „Offensive für Deutschland“ protestiert.
Kritik von SPD und CDU
Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) verurteilte die Gewaltexzesse gegen Polizei und Demonstranten. „Kriminelle aus dem augenscheinlich linken Spektrum“ hätten gezielt Polizisten angegriffen. Daß die Linkspartei die Ausschreitungen und Angriffe als „uncool“ bezeichnet habe, verniedliche die Gewalt.
Auch Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) zeigte sich empört. „Ich bin entsetzt, mit welcher Brutalität und krimineller Energie die Chaoten in Leipzig schwere Verletzungen und sogar Schlimmeres bei den Demonstranten und Polizeibeamten billigend in Kauf genommen haben“, sagte er der Dresdener Morgenpost. „Wir werden in Sachsen keine Gewalt, egal welcher politischen Couleur, tolerieren.“
Leipzig gilt seit Jahren als Hochburg des Linksextremismus in Deutschland. Immer wieder kommt es dort zu Angriffen auf Polizisten. (ho)