BERLIN. Der linke Flügel der Grünen hat eine „ökologische Revolution“ der deutschen Wirtschaft gefordert. Konkret geht es um höhere Steuern und eine „angemessene“ Anhebung der Benzinpreise. Verantwortlich für eine entsprechende zwölfseitige Denkschrift sind die Grünen-Bundestagsabgeordneten Katharina Dröge und Sven-Christian Kindler.
„Mit einem Kuschelkurs mit der Wirtschaft, der soziale Fragen ausblendet, wird der ökologische Umbau schon im Ansatz scheitern“, begründete Kindler seinen Vorstoß nach Angaben des Spiegels. Zudem forderten die beiden Abgeordneten eine „City-Maut“ für Autos.
Kritik am Konsum der Mittelschicht
Kritik übten die Abgeordneten am Konsum der Mittelschicht: „Großer Reichtum fördert einen verschwenderischen Luxuskonsum, der einen ebenfalls nicht nachhaltigen Statuskonsum der Mittelschichten nach sich zieht.“ Auch, daß in anderen Ländern mehr Menschen zu Wohlstand kommen, führt nach Ansicht der Grünen zu Problemen.
„Vermehrte lange Flugreisen, große, schnelle Autos und exotische Lebensmittel zu jeder Jahreszeit sind nur einige Beispiele für ein unökologisches Konsummuster der Eliten, das in Deutschland, aber auch in aufstrebenden Schwellenländern immer öfter kopiert wird.“ Das Konzept ist dabei auch ein Angriff auf den „Realo-Flügel“ der Grünen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Parteichef Cem Özdemir hatten Steuererhöhungen zuletzt kritisch gesehen. (ho)