BERLIN. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat Strafanzeige gegen den Grünen-Bundestagsabgeordneten Volker Beck gestellt. Dieser hatte der Dresdener Polizei nach einer Tötung eines Asylbewerbers „dilettantische Ermittlungen“ sowie ein „nachlässiges Vorgehen“ unterstellt und Strafanzeige gestellt. Für den BDK grenzt das an „üble Nachrede“ und „falsche Verdächtigung“.
„Wir wissen nicht, woher Herr Beck sein gefährliches Halbwissen über polizeiliche Ermittlungsarbeit im allgemeinen und über diesen Fall im besonderen hat“, sagte BDK-Chef André Schulz. Die „Defizite“ seines „fehlenden juristischen oder polizeilichen Backgrounds wurden schon mehrfach in seinen Äußerungen deutlich“, fänden nun aber „einen Höhepunkt in der selbstverliebten und populistischen Anzeige gegen die Polizei und Staatsanwaltschaft in Dresden“, kritisierte Schulz.
„Haltlose Mutmaßungen“
„Diese haltlosen Mutmaßungen eines Bundestagsabgeordneten aus seinem Elfenbeinturm in Berlin sind unverschämt, unangemessen und eine Beleidigung für jeden Ermittler“, betonte der BDK-Chef. Beck agiere als „geistiger Brandstifter“ und habe „seiner Partei und der Politik insgesamt einen Bärendienst geleistet“.
Am 13. Januar war ein 20jähriger Asylbewerber aus Eritrea morgens tot im Innenhof einer Plattenbausiedlung in der Nähe seiner Wohnung aufgefunden worden. Nach einer Obduktion stellte sich heraus, daß der Mann an mehreren Stichverletzungen gestorben war. Die Polizei ermittelt derzeit in alle Richtungen. Freunde des getöteten Asylbewerbers machten die Pegida-Bewegung für den Mord verantwortlich. Laut Dresdener Stadtverwaltung sollen in der Vergangenheit Hakenkreuze an die Wohnung des Opfers, die er sich mit sechs weiteren Asylsuchenden teilte, gesprüht worden sein. (ho)