Donnerstag, 28. August 2014
Deutschlandfunk und FAZ berichten über den Skandal der britischen Stadt Rotherham, in der jahrelang autochthone Mädchen von der pakistanischen Parallelgesellschaft vergewaltigt worden sind, während die Behörden sich weigerten, den Fällen nachzugehen. Dabei gibt es auch in Deutschland skandalöse Vorgänge – das heißt, es gibt sie eigentlich nicht, weil sie nicht wirklich öffentlich werden. Dies betrifft etwa die Vergewaltigung einer jungen Frau durch die Söhne einer berüchtigten libanesischen Großfamilie, die mir vor einiger Zeit aus dem Umfeld des Opfers berichtet wurde. Als die Betroffene vor den Polizeibeamten die Tatverdächtigen in der Kartei identifizierte, sei ihr von den Beamten nahegelegt worden, keine Strafanzeige zu stellen, im Interesse ihrer eigenen Sicherheit.
Die Berliner Zeitung berichtet unter der Überschrift „Die zweite Flucht des Hassan C.“ davon, wie der schwerkriminelle Häftling „beim Zoo-Besuch“ geflohen ist. – Unwillkürlich muß ich auflachen. Was beweist: Das ist hier alles nur noch ein Witz.
Sonnabend, 30. September 2014
Realityrest Deutschland (nach Helmuth Plessner): Prokrasti Nation.
Volker Schlöndorff erklärt in einem Interview zu seinem neuen Film „Diplomatie“, über den Abzug der deutschen Truppen aus Paris im Sommer 1944: „Paris steht für die menschliche Zivilisation.“ – Ich frage mich: Was war mit der Französischen Revolution? Waren die da nicht alle etwas kopflos?
Dienstag, 2. September 2014
In allen TV- und Radio-Nachrichten an erster Stelle die Meldung über eine neue Studie zum angeblichen „Antiziganismus“ der deutschen Mehrheitsgesellschaft, die es ablehne, Roma und Sinti in ihrer Nachbarschaft zu haben. Dabei gebe es so viele integrierte und mithin unsichtbare Sinti und Roma, die also gar nicht erst als solche auffielen. Deshalb sollten diese mehr in die Öffentlichkeit treten, um das Bild in der Öffentlichkeit zu verändern. Denn das Bild der Deutschen von den „Sinti und Roma“ sei geprägt von Vorurteilen.
Das erinnert mich an die DDR-Erziehung, wenn kritische Aufsätze in der Schule von den Lehrern zurückgewiesen wurden mit dem belehrenden Verdikt: „Falsch erlebt“. – So grotesk, wie dieses totalitäre gesellschaftliche Muster war, erscheint mir auch diese Umerziehungsmaßnahme, mit der die erwachsenen Deutschen zu unmündigen, sprich: zurückgebliebenen, latent-rassistischen Subjekten erklärt werden, die dringend Nachhilfeunterricht bedürften. Könnte es nicht sein, daß das Bild von den zudringlichen Zigeunern in unseren Städten ein reales ist? Daß also nicht die Rezeption der Mehrheitsgesellschaft das Problem ist, sondern das kleinkriminell erscheinende Milieu der Betroffenen, die sich der gesellschaftlichen Assimilation bewußt verweigern?
Donnerstag, 4. September 2014
Die Titelseite vom Berliner Kurier zeigt in Großaufnahme die Visage des aus Berlin stammenden Isis-Kämpfers Denis Cuspert mit der Botschaft: „Wir schlachten euch alle!“. Einst hatte er, damals noch als Rapper Deso Dogg firmierend, nach der Filmpremiere von „Zivilcourage“ im Babylon seinen rechten Arm um mich gelegt und – den Refrain seines Titelliedes zitierend – kumpelhaft gesagt: „Ey, Du bist willkommen in meiner Welt.“ – Das zeigt mal wieder: Die Welt ist nie genug. Zum Glück gab es damals davon kein Selfie.
Sonntag, 7. September 2014
Der Deutschlandfunk vermeldet den Protest von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer gegen die Widerstände der PKW-Maut. Als der Nachrichtensprecher vom Zwist in Regierungskreisen spricht, vernehmen meine Ohren nur das Wort „Intrigierungskreise“.
In trefflicher Weise umreißt Harald Martenstein in seiner Tagesspiegel-Kolumne „Urlaubssperre für Putins Truppen“ die russische Aggression in der Ukraine: „Das Sonderbare am Ukraine-Krieg besteht darin, daß er kinderleicht zu beenden wäre. Wladimir Putin hat klar und deutlich erklärt: Wenn russische Soldaten sich in der Ukraine aufhalten, dann sind es lediglich Urlauber, die in ihren Ferien ein bißchen was erleben wollen. Sollten aber russische Panzer oder Fallschirmjäger in der Ukraine auftauchen (…), dann haben die sich verfahren oder verlaufen. Das heißt, eine Urlaubssperre bei den russischen Streitkräften sowie gute Navigationssysteme genügen, um den Konflikt wesentlich zu entschärfen.“ Und schließlich: „Mit Putin sind nicht nur der territoriale Eroberungskrieg und die Idee des nationalen Großreiches nach Europa zurückgekehrt, sondern auch die Propaganda, in ihrer plumpen, dümmsten Form. Jemand, der den Quatsch glaubt, findet sich immer.“
Realityrest: Novovirus Rossija. / Christus kam nur bis Ebola.
Salzgitter II: Der Berliner Kurier („der von hier“) setzt die alternativlose Hetze gegen die AfD fort. Nachdem Sprengmeister Michael H. in seiner Kolumne „Sprengstoff“ am 5. September die Alternative für Deutschland in diffamierender Weise des „Rechtspopulismus“ bezichtigt hatte, folgt heute die doppelseitige Denunziation von Anne-Kattrin Palmer über „Die Wölfe im Schafspelz: Sie geben sich als Saubermänner und fischen vor allem am rechten Rand.“ – Das ist schlechter Journalismus: Mit keiner Silbe geht die Autorin der Frage des Anglerscheins nach.
Jeder Musiker und jede Band, die im Deutschlandfunk – oder auch bei Deutschlandradio Kultur – ausführlichst vorgestellt werden, manchmal bis zu einer Stunde, sind Amerikaner oder sonst irgendwelche Ausländer. Natürlich stimmt das nicht ganz – aber im Sinne alltäglicher Wahrnehmung ist dieses Fazit realitätsgesättigt. Besatzung also auch in Form von Beschallung.
Als Künstler würde ich irgendeine skulpturale Installation mit Deutschländer-Dosen schaffen – am Ende sind wir vielleicht doch alle arme Würstchen. Anmerkung: Vorsorglich reklamiere ich hiermit auch für diese Skulptur das schöpferische Urheberrecht.
Montag, 8. September 2014
Weltalphabetisierungstag. Der Rundfunk meldet, in Deutschland lebten siebeneinhalb Millionen funktionale Analphabeten. – Wie schön, daß diesem Umstand perspektivisch mit der Einführung von „Kiezdeutsch“ nun etwas abgeholfen wird!