BERLIN. Das Bundesfamilienministerium hat anläßlich des diesjährigen Christopher-Street-Days die Regenbogenfahne gehißt. „Mir ist wichtig, daß wir den Kampf für Vielfalt und Toleranz auf der rechtlichen Ebene, aber eben auch auf der kulturellen Ebene führen“, sagte Familienministerin Manuela Schwesig (SPD). „Denn unsere Gesellschaft ist bunt und vielfältig. Deshalb muß ‘Anders’ sein endlich normal sein.“
Erstmals wurde damit vor einem Bundesministerium das Symbol der Homosexuellen-Bewegung aufgezogen. Vor allem Kinder aus Homsexuellen-Familien seien Vorurteilen und Ausgrenzungen ausgesetzt, begründete Schwesig ihr Engagement. „Gerade in Schulen müssen aber die Grundsteine für Offenheit, Anerkennung und Toleranz gelegt werden.“ Eine „tolerante und weltoffene Gesellschaft“ könne nur durch ein Miteinander von Menschen entstehen.
Berliner Polizeipräsident machte den Anfang
2008 sorgte der damalige Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch für aufsehen, als er zum gleichen Anlaß vor dem Polizeipräsidium die Regenbogenfahne hissen ließ. Er wolle damit ein „Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit“ setzen. Dabei hatte Glietsch noch kurz zuvor Polizisten per Dienstanweisung und mit Verweis auf das Neutralitätsgebot untersagt, zur Fußball-Europameisterschaft Deutschlandfahnen an ihre Streifenwagen anzubringen.
Schwesig hat die Fahne in Anwesenheit von sogenannten Regenbogen-Familien aufgezogen. „Das Hissen der Regenbogenflagge steht für unser gemeinsames Ziel eines toleranten und weltoffenen Europas ohne Diskriminierung.“ Wo Homosexuelle benachteiligt oder gar angegriffen würden, müsse gehandelt werden. „Das ist unsere gemeinsame Aufgabe und Verantwortung.“ Der diesjährige Christopher-Street-Day wird in Berlin am 21. Juni gefeiert. (FA)