BERLIN. Der für tot gehaltene ehemalige Rapper Deso Dogg hat in einer Videobotschaft zum Kampf gegen Christen in Zentralafrika aufgerufen. Diese würden Moslems töten und verspeisen, behauptete der 39jährige in seiner Botschaft. Wie die Berliner Zeitung weiter berichtet, soll Abu Talha al-Almani, wie sich der geborene Denis Mamadou Cuspert nun nennt, angekündigt haben, in ein zentralafrikanisches Land zu ziehen um dort Christen zu töten.
Der Sohn eines Ghaners und einer Deutschen, der unter dem Namen Deso Dogg eine Berliner Karriere als Rapper startete, hatte sich 2010 verstärkt dem Islam zugewandt. Zwei Jahre später reiste er in den syrischen Bürgerkrieg. Im Herbst 2013 tauchten Videoaufnahmen und Fotos des schwer verletzten Berliners auf, der seitdem als vermutlich tot galt. Doch auf aktuellen Fotos ist er mit dem Al-Qaida-Führer Abu Abd al-Rahman zu sehen.
Afrikas Probleme mit islamischen Minderheiten
Tatsächlich ist in der Zentralafrikanischen Republik die Lage für Moslems prekär geworden, seitdem das Land nach einem Putsch islamischer Aufständischer im Chaos versinkt. Beobachter der Vereinten Nationen befürchten Racheakte an der muslimischen Minderheit von rund zwanzigtausend Personen. Wie die Menschenrechtssprecherin Cecile Pouilly der Nachrichtenagentur Reuters sagte, sind in der Hauptstadt Bangui seit letzter Woche bereits sechzig Menschen getötet worden.
Viele Länder Schwarzafrikas mit islamischen Bevölkerungsteilen haben mit einer Radikalisierung dieser Minderheiten zu kämpfen. In Zentralafrika will nun das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen die Moslems vor der drohenden Vergeltung in Sicherheit bringen. „Wir wollen nicht daneben stehen und zusehen, wie Menschen abgeschlachtet werden“, sagte eine Sprecherin des Hilfswerks. Man stände für eine Evakuierung „in sichere Gebiete innerhalb und außerhalb des Landes“ bereit. (FA)