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Fall Rudolstadt: Strafanzeige gegen die ARD

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Unwort, Umfrage, Alternativ

Raff
Der ARD-Vorsitzender Fritz Raff hat Post aus Rudolstadt bekommen Foto: ARD

RUDOLSTADT. Die Staatsanwaltschaft Gera prüft derzeit eine Anzeige wegen Volksverhetzung und Verleumdung gegen die ARD. Hintergrund ist ein Beitrag der Tagesthemen über den Fall des evangelischen Pfarrers Reiner Andreas Neuschäfer, dessen indischstämmige Frau und Kinder sich nach seinen Angaben wegen fremdenfeindlicher Anfeindungen gezwungen sahen, aus dem thüringischen Rudolstadt wegzuziehen.

Der Beitrag war mit dem Titel „Rechter Terror: Neonazis vertreiben Pfarrersfamilie“ angekündigt und mit einem Bild hinterlegt worden, auf dem Skinheads abgebildet waren. Im Beitrag selbst schilderte aber lediglich Pfarrer Neuschäfer seine Erlebnisse. Von „Neonazis“ beziehungsweise Skinheads war nichts zu sehen gewesen.

Der Beitrag hatte bei vielen Rudolstädtern für Verärgerung gesorgt. Bürgermeister Jörg Reichel verwahrte sich in einem Brief an den ARD-Vorsitzenden und Intendanten des Saarländischen Rundfunks, Fritz Raff, im Namen der Bürger seiner Stadt dagegen, daß Rudolstadt als rechtsradikale und rassistische Hochburg dargestellt werde, in der Neonazis mit Parolen, Aufmärschen, Gewalt und Prügel Fremdes und Fremdartiges vertrieben.

SPD-Politiker Edathy soll den Fall angestoßen haben

Nach der Strafanzeige gegen die verantwortlichen Redakteure ruderte die ARD nun zurück. „Sollte der Eindruck entstanden sein, die Rudolstädter seien in ihrer Gesamtheit neonazistisch, dann bedauern wir das sehr“, sagte der zweite Chefredakteur von ARD-aktuell, Thomas Hinrichs, gegenüber der Ostthüringer Zeitung. Zudem wisse man auch, daß die Familie Neuschäfer nicht einfach sei, wird Hinrichs weiter zitiert.

Die Zeitung berichtet außerdem, daß der Fall auch dadurch so breite Aufmerksamkeit erfahren habe, weil Neuschäfers ihre Geschichte unter anderem einer Mitarbeiterin des Comenius-Instituts in Münster, einer evangelischen Arbeitsstätte für Erziehungswissenschaften, erzählt hätten. Diese Mitarbeiterin sei mit dem indischstämmigen Vorsitzenden des Innenausschusses des Bundestags, Sebastian Edathy (SPD) befreundet, der schließlich einen Berliner Korrespondenten informiert habe.

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