BERLIN. Im Januar sorgte die These des Feuilleton-Chefs der Zeit, Jens Jessen, zu den Ursachen der Jugendkriminalität für Aufregung. Ein Kurzfilm, der seit einiger Zeit im Internet kursiert, könnte ihm als Vorlage gedient haben.
Jessen hatte vor dem Hintergrund des brutalen Überfalls zweier ausländischer Jugendlicher auf einen Rentner in München in einem Videobeitrag die These aufgestellt, der Überfall könnte die Reaktion auf die permanente Gängelung junger Ausländer durch Rentner gewesen sein.
„Man fragt sich doch, ob dieser Rentner, der sich das Rauchen in der Münchener U-Bahn verbeten hat, und damit den Auslöser gegeben hat zu einer zweifellos nicht entschuldigbaren Tat, eben sicher nur in einer Kette einer unendlichen Masse von Gängelungen, blöden Ermahnungen und Anquatschungen zu sehen ist, die der Ausländer, und namentlich der jugendliche, hier ständig zu erleiden hat. Und nicht nur der Ausländer. Letztlich zeigt der deutsche Spießer, um das böse Wort mal zu benutzen, doch überall sein fürchterliches Gesicht“, sagte Jessen.
In dem Film mit dem Titel „Das Oma Problem“ ist nun zu sehen, was Jessen gemeint haben könnte: Vier rüstige Großmütter rauben Jugendlichen die Handys, prügeln grundlos auf sie ein und versetzen einen ganzen Ort in Angst und Schrecken. Selbst der von der Polizei gebildeten Sonderkommission gelingt es nicht, dem Treiben ein Ende zu setzen.
Der mit Laienschauspielern gedrehte Film läßt keinen Zweifel daran, daß nicht die Jugendlichen das Problem sind, sondern „der deutsche Spießer“.
Zum Kurzfilm „Das Oma Problem“