Während Berlin oder Potsdam noch mit harten Bandagen um den Wiederaufbau ihrer Schlösser ringen, macht man in der französischen Gemeinde Treigny längst Nägel mit Köpfen und baut – wissenschaftlich begleitet – eine Burg.
Seit 1997 wird am Chateaux Guédelon mit dem Herzblut, dem Mut und den Arbeitstechniken des 13. Jahrhunderts gewerkelt. Ende offen. Mit bis zu dreißig Jahren wird allerdings gerechnet. Wer da mitzieht, ist hart im Nehmen, aber glücklich.
Es ist offensichtlich: Die Experimentelle Archäologie ist im Kommen, verschafft Selbstverwirklichung und beschert dem mittelalterlichen Ort in den Wäldern Burgunds nicht nur krisenfeste, abenteuerliche Arbeitsplätze, sondern auch zahlungskräftige Besucherströme. Diese möchte nun auch das mittelalterlich geprägte Städtchen Friesach (Kärnten) auf sich lenken und plant in Kooperation mit der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt einen eigenen Burg-Neubau.
Bürgermeister Koschitz (SPÖ), Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) und der Leiter vom örtlichen Arbeitsmarktservice haben Guédelon bereits besucht und sind begeistert. Nun fehlt noch die Zustimmung des Gemeinderates und der Landesregierung – doch auch die Finanzierung des Projekts will noch geregelt sein.