BERLIN. Die Schweizer Regierung läßt im nigerianischen Fernsehen einen Kurzfilm ausstrahlen, der die dortigen Einwohner von der Auswanderung in die Schweiz abhalten soll.
In dem Film, der erstmals in der vergangenen Woche während der Halbzeitpause des Länderspiels Schweiz gegen Nigeria ausgestrahlt wurde, ruft ein nigerianischer Flüchtling aus der Schweiz seinen Vater in der Heimat an. Am Telefon erzählt er, wie gut es ihm in der Schweiz gehe.
Dazu werden Szenen gezeigt, wie es in der Realität wirklich um ihn bestellt ist. Arbeitslosigkeit, Betteln, Verfolgung durch die Polizei. Während sein Vater in einem gemütlichen Wohnzimmer sitzt und ihm erzählt, daß seine Geschwister gerade die Schule absolviert haben, steht der nigerianische Flüchtling in der Schweiz im strömenden Regen.
Am Ende des Filmes steht im Abspann: „Dont´t believe everything you hear. Leaving is not always living“. (Sinngemäß übersetzt: Glaub nicht alles was du hörst. Seine Heimat zu verlassen, bedeutet nicht gleichzeitig ein Leben im Wohlstand). Laut Abspann wurde der Film von der Schweizer Regierung und der Europäischen Union finanziert.
Nach einem Bericht des Handelblatt ist der Film Teil einer Kampagne der EU, die vor allem Afrikaner von der Absicht abbringen soll, ihr Land zu verlassen. Der Grund: Jährlich sterben Hunderte Afrikaner bei dem Versuch illegal nach Europa zu gelangen. Für die Kampagne hat die EU deshalb rund eine Viertelmillion Euro bewilligt.